"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"
Berchtesgadener Land Radmarathon (2010)

"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"

Gute Zeit - schlechte Platzierung

Das erste Rennen in Radstadt kam (wie erwartet) etwas zu früh für mich. Ich habe mit der Vorbereitung für diese Saison etwas später als sonst begonnen und auch den Trainingsumfang etwas reduziert. Mir fehlt vor allem noch die Kraft bei steileren Passagen am Berg. So war es für mich auch nicht überraschend, dass ich sehr viele Fahrer am Berg nach Forstau ziehen lassen musste. Überraschend war eher, dass ich ruhig geblieben bin und mich nicht zu einem schnelleren Tempo hinreißen habe lassen.

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Geschafft - die Zieldurchfahrt ist immer noch das Schönste an einem Radmarathon :-)

Für Hans lief es zu diesem Zeitpunkt sehr viel besser, ich sah ihn noch mit der ersten Gruppe weiter oben in ein Waldstück verschwinden. Nach dem zweiten Anstieg in Ramsau formierte sich meine spätere Gruppe und plötzlich war auch Hans wieder da. Er war die Berge etwas zu schnell angegangen und so trafen wir uns zufällig wieder in derselben Gruppe.

Der Mittelteil beim Amadé-Radmarathon brachte (wie meistens) keine großen Veränderungen. Kurz vor dem Wendepunkt in Scheffau kam uns die erste Gruppe und kurz darauf die noch viel größere zweite Gruppe entgegen. Diese ca. 25 Mann starke Verfolgergruppe war ungefähr 2 Minuten vor unserer Gruppe. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnten, die beiden ersten Gruppen haben sich kurz darauf vereint und sind gemeinsam nach St. Johann gefahren. Unsere 7er-Gruppe hat jedoch super harmoniert und wir sind ohne zu bummeln zügig nach St. Johann und von da aus zu fünft weiter nach Radstadt gefahren. Wir haben uns dann die Plätze 32 bis 36 untereinander aufgeteilt, wobei für mich im Zielsprint leider nur der 35. Platz übrig blieb.

Gefühlt war das Rennen jedoch nicht so schlecht, wie es die Platzierung vermuten lässt. Meine Zeit von 4:46 Stunden, war 7 Minuten schneller als die vom letzten Jahr und da wurde ich immerhin noch 11er. Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 37 km/h ist bei 2.500 Höhenmetern nicht sonderlich schlecht. Wie es trotzdem dazu kam, dass mehr als 30 Fahrer vor uns im Ziel waren, führe ich auf folgende Theorien zurück...


Theorie 1: Die Konkurrenz schläft nicht

Das Niveau hat sich, wie bereits in den letzen Jahren schon zu beobachten war, nochmals deutlich gesteigert und es gibt noch mehr Topfahrer.


Theorie 2: Unglücklicher Rennverlauf und persönliche Defizite

Leider sind die Spitzenfahrer nicht mit maximalem Tempo gefahren und haben die sehr große 1. Verfolgergruppe (kurz nach dem Wendepunkt) wieder rankommen lassen. Aufgrund dessen konnte ein sehr großes Fahrerfeld windgeschützt und mit relativ geringem Krafteinsatz bis nach St. Johann rollen und wir hatten als 2. Verfolgergruppe keine Chance aufzuschließen. Warum ich jedoch nicht in der 1. Verfolgergruppe war, liegt wahrscheinlich an der (noch) fehlenden Bergform.


Theorie 3: Streckenprofil ist für Schnellstarter ausgelegt

Ich bin für ein so schnelles und kurzes Rennen mit zwei Anstiegen direkt nach dem Start (ohne Einrollen) einfach nicht geeignet. Wenn die Wettkämpfe und vor allem die Berge wieder etwas länger werden, könnte es sein, dass sich der Eine oder Andere Lizenz- bzw. Straßenrennfahrer wieder hinter den Marathonspezialisten einsortieren muss - so war es zumindest in den letzten Jahren.

Getreu dem Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)


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v.l.n.r. Rainer Maaßen, Richard Stöckel, Harry Nussbaumer, ich (verdeckt) und Hans Miggenrieder

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In dieser Teamkleidung wird man Hans und mich auch bei der Tour Transalp sehen können

Ergebnisliste (Platz 35 | 04:46:00 h)