"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"
Berchtesgadener Land Radmarathon (2010)

"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"

6. Platz beim Dreiländergiro

Der diesjährige Dreiländergiro stand eigentlich lange Zeit nicht auf meinem Rennkalender und wurde erst kurz vor dem Wettkampftag mit aufgenommen. Aufgrund der schlechten Organisation aus dem Vorjahr, wollte ich den Dreiländergiro 2006 eigentlich auslassen. Als aber die Startplätze knapp wurden, konnte mein kleiner Protest auch nichts mehr bewirken. Außerdem wollte ich dieses Jahr unbedingt wieder das Stilfserjoch fahren und ohne einen festen Termin wäre das wohl auch gescheitert. Der letzte und wichtigste Grund für einen Start war meine Idee, das ganze mit einem Bergtrainingslager zu verbinden.

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Stilfserjoch - kurz vor der Passhöhe


Zu diesem Dreiländergiro inklusive Trainingslager konnte ich noch weitere Fahrer begeistern, so das wir zu fünft in Nauders ein Hotel bezogen. Peps fuhr am Sonntag nach dem Rennen nachhause, der Rest (Winne, Helmut und Martin) blieb bis Montag und ich sogar bis Dienstag. Aber jetzt der Reihe nach. Am Samstag, beim offiziellen Einradeln waren wir noch zu dritt. Das ganze verlief nach alt bekanntem Muster ab, zwei mal um den Reschensee und fertig. Ich muss mich korrigieren, es hat sich doch etwas verändert. In diesem Jahr sind wir in entgegen gesetzter Richtung um den See gefahren. Auf der Rückfahrt haben wir noch unsere Startunterlagen abgeholt und sind nur ganz knapp einem Regenschauer entgangen, welcher sich später am Abend zu einem heftigen Gewitter zusammenraufte. Nach dem Abendessen haben wir sofort einen Fernseher für das WM-Spiel Deutschland gegen Schweden gesucht und gefunden. Als unsere Jungs die "alten" Schweden mit 2:0 vom Platz gefegt hatten, war mir folgendes klar: Am nächsten Tag beim Rennen kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

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Der Sieger - Stefan Mistler

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v.l.n.r. Philipp Amhof (2.), Stefan Mistler (1.) und Frank Haun (3.)

Meine Priorität an diesem Wochenende richtete sich jedoch auf das gesamte Trainingslager, so das ich mir im Vorfeld eine Platzierung unter den ersten zwanzig als Ziel gesteckt hatte. Am Morgen des Renntages waren die Straßen zwar noch nass aber es zeichnete sich eine Wetterbesserung ab. Ich bin dann auch ärmelfrei und in kurzen Hosen gestartet. Wie jedes Jahr ging es erst einmal in noch großen Gruppen den Reschenpass runter und dann nach Prad. Zu Beginn des Aufstieges wurde an der Spitze noch eine angenehme Geschwindigkeit gefahren. Umso höher wir kamen - umso kleiner wurde jedoch die Spitzengruppe. Mir fiel es auch immer schwerer den Anschluss zu halten. Ungefähr 200 bis 300 Höhenmeter vor der Passhöhe bestand unsere Spitzengruppe nur noch aus fünf Fahrern. Zu diesem Zeitpunkt habe ich beschlossen meinen Puls wieder in normale Gefilde zu bringen und die vier Führenden ziehen zu lassen. Als dann von hinten Stefan Thaller und weitere 3 Fahrer zu mir aufschlossen, konnte ich das Tempo dieser Gruppe wieder in normalen Pulsbereichen fahren.

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Helmut und Winne bei der Zieldurchfahrt


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Gruppenfoto: Winne, Helmut, Peps und unten Meinereiner

Am Ofenpass blieb unsere neu formierte Gruppe zusammen, so dass wir uns im flacheren Engadin an die Verfolgung der Spitzengruppe machen konnten. Diese Bestand nun nur noch aus den Fahrern Stefan Mistler (DE), Philipp Amhof (CH) und Frank Haun (AT), da einer am Ofenpass aufgeben musste. Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch an eine erfolgreiche Aufholjagd geglaubt. Wir fünf gegen die drei Führenden, das muss doch reichen. Leider nein, noch auf der Strecke in Richtung Martina bekamen wir den uneinholbaren Vorsprung gemeldet. In unserer Gruppe befand sich nämlich Mario Stecher (Olympia-Staffelsieger in der Nordischen Kombination) welcher nicht nur mit Getränken, sondern auch mit Informationen versorgt wurde.

Anfang Norbertshöhe trat dann ein, was ich schon erwartet hatte. Stefan Thaller verschärfte das Tempo und fuhr sofort weg. Ich kämpfte noch einige Zeit mit einem Fahrer um den nächsten Platz, ließ in dann aber aufgrund des bevorstehenden Trainingslagers ziehen. So kam ich dann mit einer Zeit von 05:29:53 als sechster ins Ziel und hatte somit mein Ziel (Top-Twenty) locker erreicht. In der Spitzengruppe setzte sich Seriensieger Stefan Mistler vor Philipp Amhof und Frank Haun durch.

Ergebnisliste (Platz 6 | 05:29:53 h)