"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"
Berchtesgadener Land Radmarathon (2010)

"eine Leidenschaft, die Leiden schafft"

2. Trainingslager in Alcudia

Zum ersten Mal habe ich mir den Luxus gegönnt und ein zweites Trainingslager auf Mallorca gebucht. Da es im März in Alcudia noch geschneit hatte, sollte dieses Trainingslager mit besten Wetterbedingungen dafür entschädigen und so war es auch :-) Es hätte ein perfektes Trainingslager mit Freunden und tollem Wetter werden können, wäre mir da nicht eine unfreiwillige Zwangspause dazwischen gekommen.

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In Reih und Glied


Trainingsdaten

Leider habe ich meine Trainingsziele durch einen Regentag und 2 Krankheitstage etwas nach unten korrigieren müssen. So standen nach 7 Trainingstagen 41 Nettostunden, 1.081 Kilometer und 12.396 Höhenmeter auf meinem Tacho. Das ergibt einen Tagesdurchschnitt von 5:50 Nettostunden, 154 KM und 1.771 HM.


Tourenübersicht

01. Tag: Anreise (0 KM | 0 HM)
02. Tag: Caimari - Puig Major - Caimari (121 KM | 1.527 HM)
03. Tag: Coll de Soller - Puig Major - Pollenca (162 KM | 1.716 HM)
04. Tag: Caimari - Puig Major - Coll de Soller - Orient (160 KM | 2.327 HM)
05. Tag: Randa - Campos - Sant Salvador (153 KM | 1.426 HM)
06. Tag: Valldemossa - Coll de Soller - Orient (160 KM | 1.804 HM)
07. Tag: Krank (0 KM | 0 HM)
08. Tag: Krank (0 KM | 0 HM)
09. Tag: Coll de Soller - Fähre - Sa Calobra - Pollenca (162 KM | 1.654 HM)
10. Tag: Pollenca - Puig Major - Deia - Esporles (163 KM | 1.942 HM)
11. Tag: Abreise (0 KM | 0 HM)


Tag 01: Donnerstag, 22.04.2010
Anreise

Meine Anreise gestaltete sich trotz Aschewolke relativ problemlos. Mein Flug kam pünktlich um 8:00 Uhr in Palma an, danach gab es leider eine kleine Verzögerung bis der Bus für den Hoteltransfer da war. Um ca. 10:00 Uhr war ich in meinem Hotel Playa Esperanza. Nach dem einchecken hab ich sofort mein Rad gemietet und erst mal im Radzelt vom Playa de Muro untergestellt. Auf dem Rückweg ging ich noch Wasser und Süßigkeiten einkaufen. Ach ja, während all dieser Tätigkeiten hat es ununterbrochen geregnet. Um 12:00 Uhr hab ich dann beschlossen ein kleines Mittagsschläfchen zu machen - was kleinen Kindern gut tut, kann für mich auch nicht schlecht sein :-) Um 14:00 Uhr, um 15:00 Uhr und auch um 16:00 Uhr hat es immer noch geregnet, so habe ich mein kleines Mittagsschläfchen zu einem großen ausgedehnt und bis zum Abendessen durchgeschlafen. Unter diesen Umständen hab ich meinen geplanten Regenerationstag schon am ersten Tag genommen, mal was anderes ;-)

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Blick von meinem Balkon auf die nasse Straße


Tag 02: Freitag, 23.04.2010
Caimari - Puig Major - Caimari

Tour: Alcudia - Sa Pobla - Buger - Campanet - Selva - Caimari - Puig Major - Caimari - Selva - Campanet - Buger - Sa Pobla - Muro - Can Picafort - Alcudia

Unseren Abfahrtstermin habe ich mit Hans nochmals von 10:00 auf 11:00 Uhr verschoben, da es leider immer noch leicht geregnet hat. Um 11:00 Uhr haben wir uns dann vor dem Hürzeler Radzelt getroffen und entschieden die Abfahrt nochmals etwas zu verschieben, da der Wetterbericht für Mittags bereits eine deutliche Verbesserung ankündigte. So war es dann auch, um 13:00 Uhr sind wir bei Sonnenschein über Buger nach Caimari gefahren. In den Bergen sah es noch etwas dunkel und neblig aus. Egal - wir sind bei moderatem Tempo zur Tankstelle hochgefahren und dann gleich weiter in Richtung Puig Major. Das Wetter wurde jedoch immer schlechter, wir sind dennoch wie geplant ganz hoch gefahren und haben vor dem Tunnel kehrt gemacht und sind wieder zurückgefahren. Bei der Tankstelle haben wir uns (aufgrund des schlechten Wetters) entschieden nicht über Pollenca, sondern wieder über Caimari zurückzufahren. Ab Sa Pobla habe ich noch einen kleinen Bogen über Muro und Can Picafort gemacht und so war ich am Abend auch zufrieden.

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Martin und Andrea


Tag 03: Samstag, 24.04.2010
Coll de Soller - Puig Major - Pollenca

Tour: Alcudia - Sa Pobla - Santa Maria - Bunyola - Coll de Soller - Soller - Puig Major - Pollenca - Sa Poble - Alcudia

Bei perfekten Wetterbedingungen konnte ich dieses Jahr zum ersten Mal mit ärmellosem Trikot fahren :-) Da das Rad von Peter Hoffmann nicht in Alcudia ankam, waren wir wieder nur zu zweit. Hans und ich sind erst nach Santa Maria und anschließend weiter nach Bunyola gefahren. Von da aus ging es in angenehmem Tempo den Coll de Soller hoch. In Soller haben wir nochmals unsere Trinkflaschen gefüllt, bevor es mit relativ großem Gang sehr gleichmäßig den Puig Major hochging. Wir haben uns beide darauf geeinigt, mit einem etwas größeren Gang Kraftausdauer zu trainieren. Auf halber Höhe haben wir plötzlich einen Besenwagen überholt und waren somit irgendwie in ein Radrennen geraten. Allerdings ging es da recht gemütlich zu und so konnten wir auf der darauf folgenden Abfahrt nach Pollenca ständig Fahrer und auch zwei Polizeimotorräder, welche als Eskorte eingesetzt waren, überholen. Am Schluss hab ich noch ein paar Regenrationskilometer nach Sa Pobla und zurück unternommen und somit war das Tagwerk auch geschafft. 2 Stunden Sonne tanken auf dem Balkon haben diesen wunderschönen Tag noch abgerundet.

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Hans vor der Tour


Tag 04: Sonntag, 25.04.2010
Caimari - Puig Major - Coll de Soller - Orient

Tour: Alcudia - Sa Pobla - Buger - Campanet - Caimari - Puig Major - Soller - Coll de Soller - Bunyola - Orient - Lloseta - Biniamar - Selva - Campanet - Buger - Sa Pobla - Muro - Can Picafort - Alcudia

Zum ersten Mal waren wir eine größere Gruppe. Wir fuhren über Buger nach Caimari und anschließend jeder in seinem Tempo zur Tankstelle hoch. Hier haben wir uns wieder gesammelt um anschließend den Puig Major zu erklimmen. Weiter ging es über den Coll de Soller nach Bunyola. Hier hab ich mich von der Gruppe getrennt, während die Anderen über Santa Maria fuhren, hab ich die Strecke über den Orient gewählt. Nach dem Orient ging es die wellige Strecke über Lloseta, Campanet und Buger nach Sa Pobla. Von hier aus hab ich noch einen kleine Runde über Muro und Can Picafort dran gehängt und dann hat es auch mir gereicht. Das Wetter war übrigens genial, ich hab zumindest 5 Liter Wasser verbraucht und das will bei mir schon was heißen ;-)

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Pause auf dem Puig Major


Tag 05: Montag, 26.04.2010
Randa - Campos - Sant Salvador

Tour: Alcudia - Can Picafort - Muro - Sineu - Lloret - Montuiri - Randa - Llucmajor - Campos - Felanitx - Sant Salvador - Petra - Can Picafort - Alcudia

Mit einer großen Gruppe fuhren wir über Muro, Sineu und Montuiri zum Randa. Hier konnte sich jeder nach Lust und Leistung austoben und oben haben wir uns dann alle bei strahlendem Sonnenschein eine Kaffeepause gegönnt. Nach der Abfahrt im Ort Randa hat sich die große Gruppe dann in 2 kleinere Gruppen geteilt. Eine Gruppe fuhr wieder heimwärts und meine Gruppe fuhr über Llucmajor nach Campos. Von hier ging es nach Felanitx. Was macht man in Felanitx? Natürlich den Sant Salvador hochfahren. Oben gab es nochmals eine kurze Pause, bevor es dann am Stück und sehr zügig über Petra nach Alcudia zurück ging.

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Relaxen vor der Abfahrt


Tag 06: Dienstag, 27.04.2010
Valldemossa - Coll de Soller - Orient

Tour: Alcudia - Sa Pobla - Llubi - Santa Maria - Esgleieta - Valldemossa - Deia - Soller - Coll de Soller - Bunyola - Orient - Lloseta - Selva - Campanet - Buger - Sa Pobla - Alcudia

Als 8-köpfige Gruppe ging es über Llubi und den Gartenweg nach Santa Maria. 2 x Ute, Susanne und Ralf fuhren nach Bunyola, über den Orient und dann zurück. 2 x Peter, Martin und ich fuhren über Esgleieta nach Valldemossa. Kurz nach Valldemossa an der Tankstelle gab es dann die 1. Kaffeepause. Im Zentrum von Soller gab es bereits die 2. Kaffeepause. Als nächstes stand der Coll de Soller an, bevor wir in Bunyola nochmals Wasser nachgefüllt haben und uns in Richtung Orient auf den Weg machten. In Orient gab es (natürlich) die 3. Kaffeepause und um einem Koffein-Rausch zu entgehen, wurde keine 4. Kaffeepause mehr angesetzt ;-) So ging es über Lloseta, Campanet und Buger zurück nach Alcudia. Um genau 18:00 Uhr ging die Tour nach 160 Kilometern zuende und das Tagwerk war vollbracht.

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Martin, Ute, Susanne und nochmals Ute



Tag 07: Mittwoch, 28.04.2010
Krank

Am Dienstag beim Abendessen hatte ich wohl was schlechtes zum Essen erwischt. In der Nacht wurde ich jedenfalls wach und hatte Magenkrämpfe. In den nächsten ca. 16 Stunden hab ich mich dann abwechselnd im Bett oder im Bad aufgehalten. Nachdem mein Magen und Darm vollständig entleert war, musste ich noch eine ganze Zeit lang mit Magenschmerzen weiterleiden. So schlimm hat es mich noch nie erwischt. Ich habe den ganzen Tag mein Zimmer nicht verlassen und so war auch an Radfahren nicht zu denken :-(

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Ich war krank auf dem Hotelzimmer, aber die Anderen waren wohl ohne mich in Petra :-(


Tag 08: Donnerstag, 29.04.2010
Krank

Nachdem ich auch an diesem Morgen noch nicht zum Frühstück konnte, war es mir auch nicht möglich an diesem Tag Rad zu fahren. Ich fühlte mich einfach leer und hatte auch keine Kraft für Sport, ich war froh auf den Beinen sein zu können. Im Laufe des Tages wurde es jedoch etwas besser und ich konnte wenigstens mein Zimmer verlassen und etwas an die Sonne liegen.

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Ich war noch immer krank, so fand der Westküsten-Klassiker leider ohne mich statt


Tag 09: Freitag, 30.04.2010
Coll de Soller - Sa Calobra - Pollenca

Tour: Alcudia - Sa Pobla - Santa Maria - Bunyola - Coll de Soller - Port de Soller - Sa Calobra - Kloster Lluc - Pollenca - Alcudia - Sa Pobla - Muro - Can Picafort - Alcudia

Eine Gruppe tapferer Männer machte sich an diesem Morgen auf den Weg, unter glühender Sonne und brennendem Asphalt, die Berge zu erklimmen. Ihre Namen waren 2 x Peter, Ralf, Martin, Frank, Christian und ich. Spaß bei Seite - wir fuhren über Santa Maria nach Bunyola. Als erste Tagesaufgabe galt es den Coll de Soller zu bezwingen. Bereits im unteren Teil bemerkte ich meinen außergewöhnlichen Puls, der war bei gleicher Leistung ziemlich genau 20 Herzschläge höher als noch vor 2 Tagen. Meinem sensiblen Magen schmeckte das Bergfahren auch nicht und so wurde ich im oberen Teil noch von einem Schweizer überholt, welche Schmach :-( Egal, als alle oben waren ging es direkt nach Port de Pollenca. Hier gab es noch einen schnellen (einen sehr schnellen) Kaffee, bevor wir gerade noch die Fähre erreichten. Mit dieser ging es bei ruhiger See nach Sa Calobra. Bei der nun anstehenden Auffahrt, zeigte mein Magen nochmals deutlich, dass er eigentlich noch gegen sportliche Anstrengung ist. Danach habe ich zum ersten Mal in meinem Leben im Kloster Lluc eine Kaffeepause eingelegt, ist durchaus zu empfehlen. Über Pollenca ging es zurück nach Alcudia. Da es mir auf flachem Terrain recht gut ging, hab ich noch einen kleine Feierabendrunde über Sa Pobla, Muro und Can Picafort drangehängt. So jetzt mach ich Schluss und geh zum Essen, mal sehen ob es mir bleibt ;-)

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Auf der Fähre nach Sa Calobra: Peter Hoffmann war müde...

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...und wurde deshalb auf dem Foto durch Ralf ersetzt ;-)

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Martin und Peter Schumann

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Die tapferen und beinharten Männer dieses Abenteuers: Peter H.

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Peter S.

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Frank

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Christian alias Meister Eder

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Martin (es fehlen: Ralf und Stefan)



Tag 10: Samstag, 01.05.2010
Pollenca - Puig Major - Deia - Esporles

Tour: Alcudia - Pollenca - Puig Major - Soller - Deia - Valldemossa - Esporles - Santa Maria - Llubi - Sa Pobla - Alcudia

Heute stand meine letzte Radtour auf der Sonneninsel an. Leider war es an diesem Morgen keine Sonneninsel, die Straßen waren nass und es war stark bewölkt. Egal, wir machten uns bei leichtem Regen auf den Weg nach Pollenca. Hier haben sich Hans und ich von der Gruppe getrennt und sind den Puig Major hochgefahren. Das Wetter wurde weiter oben immer besser, so wurde ich durch Schwitzen nass und nicht durch Regen :-) In Soller haben wir eine Bar angesteuert um Wasser aufzufüllen. Als wir drinnen waren, fing es plötzlich an zu regnen. Also sind wir erst mal drinnen geblieben und haben einen Kaffee getrunken. Nach der kurzen Regenpause haben wir uns getrennt, während Hans über den Coll de Soller zurückgefahren ist, hab ich den Weg in Richtung Deia gewählt. In Valldemossa bin ich dann rechts weiter auf der Westküstenstraße gefahren und über Esporles wieder raus aus den Bergen. Zurück ging es flach über Santa Maria, Llubi und Sa Pobla. Nach guten sechs Stunden war auch meine letzte Tour geschafft. Danach galt es noch das Fahrrad zu putzen und wieder abzugeben.

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Calobra-Pass (Foto: Martin)


Tag 11: Sonntag, 02.05.2010
Abreise

Über meinen Abreisetag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Um 9:15 Uhr wurde ich mit dem Bus abgeholt und um 17:45 Uhr war ich dann endgültig zuhause. Morgens Alcudia bei Sonnenschein - Abends Seibranz bei Dauerregen :-(

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Weinplantage (Foto: Ralf)


Das 2. Trainingslager ist nun abgehakt und die Grundlagenkilometer müssen wohl oder übel reichen. Über Pfingsten fahr ich noch nach Südtirol um Höhenmeter zu sammeln.