In diesem Jahr hatte ich die Ehre und durfte mich der Gruppe Poing/München anschließen. Mein Transalp-Teampartner Hans Miggenrieder hat mich bzgl. des Trainingslagers gefragt und ich habe dankend angenommen. Die Poinger fixieren immer eine Hauptwoche (in diesem Jahr die letzte Aprilwoche) und dann können alle aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands nach Wunsch an- und abreisen. Über Berlin, Aachen etc. war alles vertreten und ich durfte die Fahne für das Allgäu hochhalten. Trotz eingeschränktem Hochdeutsch konnte ich mich die Woche über ohne Dolmetscher notdürftig verständigen :-)
Die Drei Musketiere mit neuer Transalp-Teambekleidung: Hans, ich und Peter S.Zur Spitzenzeit waren wir 17 Personen beim Abendessen
Hans (Sen.), Emmy, Hans (Jun.), Dörte, Johannes, Julia und Susanne - allesamt Miggenrieder. Ute und Peter, Andrea und Martin, Ralf, Reinhold, Frank, Christian, Peter und ich - allesamt nicht Miggenrieder.
Neue Gruppe - neuer Tagesablauf
Tagsüber fuhr jeder seiner Lust oder Leistung entsprechend in unterschiedlichen Gruppen, beim Frühstück und beim Abendessen trafen sich dann alle wieder. Meistens fuhren wir in größeren Gruppen gemeinsam los und trennten uns an bestimmten Anstiegen wieder. Entweder wurde dann die restliche Strecke alleine bewältigt, oder man traf sich wieder in einem Café. Dieses Trainingsmodell fand ich sehr beeindruckend, da es sehr flexibel, zwanglos und für jede Leistungsstärke geeignet ist. Mir persönlich hat es jedenfalls sehr gut gefallen und ich werde mich dieser Gruppe auf jeden Fall wieder anschließen, falls ich nochmals eine Einladung erhalten sollte ;-)
Schwerer Sturz
Am 4. Tag wurde unsere (bis dahin perfekte) Radwoche leider von einem schweren Unfall überschattet. Auf der Abfahrt nach Cala de Deia rutschte Peter Hoffmann trotz sehr langsamer Fahrt in einer steilen, engen und leider auch feuchten Kehre das Vorderrad weg. Durch das erhebliche Straßengefälle fiel er nicht in einem flachen Winkel auf die Straße, was wahrscheinlich nur Schürfwunden nach sich gezogen hätte, nein er hatte das Pech und knallte mit einem heftigen Schlag auf den harten Teerbelag. Der schmerzverzerrte Gesichtsausdruck und die ersten Schilderungen von Peter ließen nichts gutes erahnen. Ein einheimisches Pärchen hat für uns sofort den Rettungsdienst angerufen und eine Ambulanz geordert. Mit erheblichen Schmerzen wurde Peter in die Ambulanz verladen und anschließend nach Palma in ein Krankenhaus transportiert. Die Diagnose: 2-facher Oberschenkelbruch :-( Einen Tag nach seiner Einlieferung wurde er bereits operiert und mit mehreren Metallnägeln wieder zusammengeschustert. Nach weiteren 4 Tagen durfte er das Krankenhaus verlassen und genau 1 Woche nach seinem Unfall, durfte er sogar mit mir wieder nach Hause fliegen.
Randnotiz
Durch die Bewegungseinschränkungen von Peter, bekamen wir am Flughafen in Palma glücklicherweise eine Extrabehandlung. Peter wurde mit dem Rollstuhl zum VIP-Check-In gefahren und von dort wurden wir mit einem Elektrowagen abgeholt und an unser Abfluggate transportiert. Hier wurden wir während des Boardings erneut von einem freundlichen Helfer abgeholt und mit einem Transporter direkt zum Flieger gefahren. Mit Hilfe der Hydraulik wurde die gesamte Kabine des Transporters nach oben befördert und so konnten Peter und ich, noch vor allen anderen Fluggästen, direkt in das Flugzeug steigen. Peter hatte einen Platz in der ersten Reihe organisiert, damit er sein Bein besser strecken konnte. Nach ein paar Minuten kamen die ersten Fluggäste. Bei Fluggast 3 oder 4 musste ich zweimal hinschauen und war mir danach jedoch hundertprozentig sicher, es war Sonja Zietlow, die Moderatorin aus dem Dschungelcamp. Da fiel mir ein, dass die vor ihrer Fernsehkarriere Lufthansapilotin war, somit wurden für mich zwei Fliegen mit einer Klatsche erschlagen: Ich hatte einen Promi getroffen und für den Notfall hatte ich noch einen zweiten Piloten ... äh ich meine Pilotin an Bord :-)
Trainingsdaten
Meine persönliche Trainingsphilosophie habe ich in diesem Jahr auch umgestellt. Im Jahr 2008 hatte ich ja noch 2.800 Kilometer und 30.000 Höhenmeter in meine Beine reingehämmert und das wollte ich dieses Jahr vermeiden. Ich wollte die einzelnen Einheiten etwas in Zeit, Distanz und Höhenmeter minimieren und dafür ordentliche Reizpunkte setzen. Hierfür hab ich mich immer mit Hans von der Gruppe abgesetzt und wir sind dann zügig, aber gemütlich die Berge hochgefahren. Von meinem Empfinden her, hat das meinem Körper jedenfalls gut getan. Die Saison wird jedoch zeigen, ob diese Methode auch erfolgreich ist. So standen am Ende nach 57 Stunden 1.513 Kilometer und 16.656 Höhenmeter auf meinem Tacho. Das ergibt einen Tagesdurchschnitt von 5:12 Nettostunden, 138 Kilometer und 1.514 Höhenmeter.
Tourenübersicht
01 Tag: Santa Maria - Montuiri - Petra (108 KM | 546 HM)
02 Tag: Puig Major - Coll de Soller (138 KM | 1.703 HM)
03 Tag: Randa Cura - Sant Salvador (162 KM | 1.621 HM)
04 Tag: Port de Valldemossa - Coll de Soller (162 KM | 1.519 HM)
05 Tag: Sa Calobra (119 KM | 1.972 HM)
06 Tag: Westküste (216 KM | 2.886 HM)
07 Tag: Santa Maria - Palma - Petra (138 KM | 770 HM)
08 Tag: Coll de Soller - Puig Major - Cala Tuent (171 KM | 2.732 HM)
09 Tag: Santa Maria - Montuiri - Petra (108 KM | 521 HM)
10 Tag: Puig Major - Coll de Soller - Orient (147 KM | 2.188 HM)
11 Tag: Campanet (44 KM | 198 HM) Tag 01: Donnerstag, 23.04.2009
Santa Maria - Montuiri - Petra
Tour: Santa Maria - Santa Eugenia - Algaida - Montuiri - Sant Joan - Petra
Peter H. in Petra beim Kuchenessen
42 Grad direkt an der Sonne um 15:32 UhrTag 02: Freitag, 24.04.2009
Puig Major - Coll de Soller
Tour: Pollenca - Puig Major - Soller - Col de Soller - Bunyola - Santa Maria
Nach Größe geordnet: Peter H., Hans und ich
FrankTag 03: Samstag, 25.04.2009
Randa Cura - Sant SalvadorTour: Llubi - Sineu - Montuiri - Randa Cura - Llucmajor - Porreres - Felanitx - Manacor
Ralf kurz vor seiner ersten Tour
Hans - der Vater von Hans :-)
Noch keine 10 Kilometer gefahren und schon eine Panne :-(Tag 04: Sonntag, 26.04.2009
Port de Valldemossa - Coll de Soller
Tour: Santa Maria - Port de Valldemossa - Deia - Soller - Coll de Soller - Santa Maria
Hans und ich bei einer kurzen Pause vor dem Anstieg nach Valldemossa
Susanne an selber StelleTag 05: Montag, 27.04.2009
Sa Calobra
Tour: Buger - Campanet - Moscari - Selva - Caimari - Sa Calobra - Port de Pollenca
Johannes nutzte das Nudelbuffet auf der Hotel-Terrasse...
...und seine kleine Schwester Julia war sichtlich erfreut darüberTag 06: Dienstag, 28.04.2009
Westküste
Tour: Santa Maria - S'Esglieta - Calvia - Andratx - Deia - Soller - Puig Major - Pollenca
Die Ankunft der 3 Nachzügler in Deia
Kurze Verschnaufpause: v.l.n.r. Reinhold, Ute, Susanne und Peter S.Tag 07: Mittwoch, 29.04.2009
Santa Maria - Palma - PetraTour: Santa Maria - Sa Cabaneta - Krankenhaus - Algaida - Montuiri - Sant Joan - Petra
Bei Peter H. im Krankenhaus wurden bereits wieder Fahrradzeitschriften gelesen
Tag 08: Donnerstag, 30.04.2009
Coll de Soller - Puig Major - Cala Tuent
Tour: Santa Maria - Bunyola - Coll de Soller - Soller - Puig Major - Cala Tuent - Pollenca
Hans in Aktion
Die wunderschöne Bucht von Cala TuentTag 09: Freitag, 01.05.2009
Santa Maria - Montuiri - Petra
Tour: Santa Maria - Santa Eugenia - Algaida - Montuiri - Sant Joan - Petra
Man kann es an Peter's Gesicht ablesen: Endlich raus aus dem Krankenhaus :-)Tag 10: Samstag, 02.05.2009
Puig Major - Coll de Soller - Orient
Tour: Caimari - Puig Major - Soller - Coll de Soller - Bunyola - Orient - Lloseta - Campanet
Vor der Tagestour: Gruppenfoto
Nach der Tagestour: Die Terrasse vom Playa de MuroTag 11: Sonntag, 03.05.2009
Campanet
Tour: Campanet - Speichenbruch - Campanet
Mallorca-Impressionen von Ralf
Mallorca-Impressionen von Ralf
Das 2. Trainingslager ist nun abgehakt und die Grundlagenkilometer müssen wohl oder übel reichen. Über Pfingsten fahr ich noch ein paar Tage in die Dolomiten um Höhenmeter zu sammeln. Natürlich werde ich mich in Alba di Canazei niederlassen.
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